Thurgauer Fischer fordern grünere Flüsse

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Nach diesem Hitzesommer müssen Renaturierungen schneller umgesetzt werden.

Diese Forderung des Thurgauer Fischereiverbandes wurde in der Ausgabe vom 29. August 2018 der Thurgauer Zeitung aufgegriffen. Basierend auf der Pressmitteilung vom 30. Juli 2018 wurde der Artikel in der Papierausgabe und etwas erweitert auch in der elektronischen Version publiziert. Interessierte Leser können den Artikel mit folgendem Link öffnen.

Fischerzunft Diessenhofen im Dauereinsatz für die Rheinäschen

Unermüdlich haben die Mitglieder der Fischerzunft mit Unterstützung von freiwilligen Helfern über Wochen für die Rettung der Äschen gekämpft. Fischer haben ihre Ferien abgebrochen, um ihre Kameraden in Diessenhofen zu unterstützen. Durch diesen beispiellosen Einsatz haben alle Beteiligte dazu beigetragen, dass wenigstes ein Teil der Äschen überleben wird.

Der junge Äschenfreund Leon hat die Bemühungen in einem Video dokumentiert. Nehmt Euch bitte einige Minuten Zeit und „geniesst“ die Bilder dieses Einsatzes!

Diese vorbildliche Eigeninitiative der Fischerzunft Diessenhofen verdient unser aller Hochachtung und Respekt. Es ist ein Beispiel dafür, wie wir Fischer einen angewandten Naturschutz verstehen.

Medienmitteilung des Thurgauer Fischereiverbandes zur aktuellen Gewässer – Situation

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Für die Fische wird es definitiv zu heiss…

Was Badegäste freut, ist für die Fische Kampf ums Überleben: Die viel zu warmen Bäche und Seen wecken Erinnerungen an den Todessommer 2003.

Die Einheimischen Fischarten reagieren negativ auf die ungesund warmen Gewässer. Wassertemperaturen über 20 Grad bedeuten für die meisten Fischarten bereits Stress. Ab 23 Grad wird es kritisch. 25 Grad, vor allem über längere Zeitspannen, bedeuten für Äschen und Forellen oft das Todesurteil.

Kommt es zum Massensterben wie 2003?

Die Thurgauer Fischer ersehnen sich eine längere Regenphase. Doch im Moment deutet meteorologisch leider wenig darauf hin. Im Gegenteil, ungute Erinnerungen kommen an den Hitzesommer 2003 hoch. Damals waren die Gewässer sehr warm – im Rhein wurden zum Beispiel 27 Grad gemessen – was zu einem Massensterben bei den Äschen geführt hat. Aktuell (30. Juni 2018, 15.45 Uhr) weist die Thur in der Messstation „Halden“ bereits eine Temperatur von 26.4 Grad Celsius auf.

Abfischen und das Problem ist gelöst!?

In der Tagespresse war zu lesen, dass wir Fischer «fuuli Sieche» und Tierquäler seien. Faul deshalb, weil wir uns weigern würden die Bäche abzufischen. Dagegen verwehrt sich der Thurgauer Fischereiverband und die angeschlossenen Fischer vehement. Wir versuchen alles um das aquatische Leben zu schützen. Nur gibt es leider einige Eckpunkte, die wir nicht ändern können!

  • Bachfische lassen sich nicht in Weiher oder Seen umsetzten. Sie würden als willkommene Nahrung von Hecht und Co in deren Mägen landen.
  • Thur und Sitter sind aktuell bereits so aufgeheizt, dass sie für Fische aus den kühleren Bächen bereits zu warm sind. Eine Umsiedlung würde mit grosser Wahrscheinlichkeit ihren Tod bedeuten.
  • Aus genetischen Gründen dürfen Fische nur in ihrem engen Einzugsgebiet umgesetzt werden. Eine Bachforelle aus der Lützel-Murg ist an die Verhältnisse in der Sitter nicht angepasst und würde mit grosser Wahrscheinlichkeit verenden.
  • Das Verschleppen von Krankheiten ist durch solche Umsetzaktionen nicht von der Hand zu weisen. Vor allem die absolut tödliche Krebspest wird so gerne verbreitet.
  • Das elektrische Abfischen ist bei den jetzigen Wasserständen für die Fische eine absolute Stresssituation, welche sie allenfalls tötet. Kandidaten, die diese Prozedur überlebt haben, sollen dann in ein Gewässer umgesiedelt werden, dass ihren Lebensansprüchen noch weniger entspricht, als ihr Heimatgewässer?

Die Thurgauer Fischer und die Jagd- und Fischereiverwaltung tun alles, um unsere Fischbestände zu schützen. Wo es Sinn macht, auch durch Abfischen. Aber die Sinnhaftigkeit muss gegeben sein.

Was kann man tun?

Auf das Wetter haben – nicht einmal! – wir Petri-Jünger Einfluss. Immerhin, ganz machtlos ist die Zivilgesellschaft nicht. Wenigstens das kann man tun:

  • Auf gar keinen Fall Wasserentnahmen aus Oberflächen-Gewässern vornehmen.
  • Badende sollten unbedingt Kaltwasserzonen (in diese ziehen sich die Fische automatisch zurück) meiden.
  • Fischer: Warme Gewässer nicht bewaten und befischen, um unnötigen Stress für die Tiere zu vermeiden.
  • Schiffsführer: Nicht durch übermässigen Schiffsverkehr die immer eingeschränkteren Lebensräume unnötig aufwühlen
  • Wer ein Fischsterben feststellt, soll sofort die Behörden informieren. Die Telefonnummer der Jagd- und Fischereiverwaltung lautet: 058 345 61 50, die der kantonalen Notrufzentrale: 117

Über den Tag – will heissen über den Hitzesommer 2018 – hinaus macht die Situation deutlich, wie wichtig natürliche Lebensräume dank Renaturierungen sind.  Dabei ist der Häufung von Trockenperioden noch mehr Beachtung zu schenken. Beschattung und Tiefwasserkolke als Rückzugsorte werden dabei immer wichtiger Neben der Sonneneinstrahlung ist auch entscheidend, wie der Umgang mit Abwärme aus Abwasser und Industrieanlagen ist. Und überhaupt: Das Klima schlägt zurück, weil wir zu wenig achtsam mit der Natur umgehen und nach wie vor zu viele fossile Brennstoffe zulassen.

offener Brief des SFV zur Petition „Wanderfische“

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen

ich erlaube mir, euch kurz über die Kampagne „Wanderfische“ des SFV zu informieren und bitte euch gleichzeitig um die Unterstützung der damit verbundenen Petition.

Wanderfische wie der Aal oder die Seeforelle sind stark bedroht. Bereits sechs von zehn Fischarten stehen bei uns auf der roten Liste der gefährdeten Arten. Ein Grund dafür sind die etwa 1’000 wasserkraftbedingten Hindernisse, welche die Fischwanderung in Bächen und Flüssen blockieren.

Heute ist ein Teil der wichtigsten Wanderrouten wie der Rhein mit seinen Zuflüssen Aare, Limmat und Reuss, sowie die Rhone und der Doubs mit Fischaufstiegshilfen ausgerüstet. Diese ermöglichen jedoch nur den Aufstieg der Fische – stromabwärts verletzen sich die Fische in den Turbinen der Wasserkraftwerke und verenden oft auf qualvolle Weise.

 Um die Öffentlichkeit über die tödlichen Turbinen zu informieren und den Druck auf die Behörden zu erhöhen, startete der Schweizerische Fischerei-Verband, unterstützt von WWF Schweiz, Aqua Viva und Petri Heil, im Mai die nationale Petition „Wanderfische“. Sie fordert den Bundesrat auf, sich für die heimischen Fische einzusetzen und dringliche Massnahmen zu treffen, um die Sanierung von Wasserkraftwerken bis 2030 sicher zu stellen und damit das Gewässerschutzgesetz fristgerecht umzusetzen.

 Damit diese Forderung auch politisch genügend Gewicht hat, sind wir auf eine grosse Zahl von Unterschriften angewiesen. Eine Petition darf in der Schweiz von allen Bürgern, unabhängig der Nationalität und Alter unterschrieben werden. 

 Ich möchte euch bitten, den Brief im Anhang oder den Link zur Online-Petition euren Mitgliedern weiterzuleiten oder in euren Medien oder Webseiten zu veröffentlichen. Unser gemeinsamer Einsatz zum Wohl der Wanderfische ist enorm wichtig.

 Die Petition kann sehr einfach auf der Webseite „Wanderfische“ online unterschrieben werden.

 Ich danke allen Verbänden im Voraus für ihre aktive Mithilfe.

 Mit freundlichen Grüssen

 Philipp Sicher

Geschäftsführer Schweizerischer Fischerei-Verband

Der FV Untersee tritt mit 125 Aktiv – Mitgliedern dem Verband bei

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Am 22. März 2018 konnte der Vereinspräsident Richi Angehrn 55 stimmberechtige Mitglieder und Gäste begrüssen. Unter den Gästen weilten auch die Vorsteherin des Departement für Justiz und Sicherheit C. Komposch und ihr Amtschef R. Kistler, Vorsteher der Jagd- und Fischereiverwaltung. Frau Komposch  überbrachte dem FV Untersee die Grüsse der Thurgauer Regierung.

Nach dem die Mitglieder und Gäste sich an einer reichhaltigen „kalten Platte“stärken konnte, eröffnet der Präsident den offiziellen Teil der HV. Alle Punkte der Traktandenliste wurden speditiv abgearbeitet und selbst der Beitritt zum Verband führte nur zu einer Frage aus dem Plenum. Das Ergebnis der Abstimmung war dann eindeutig. Über 50 Mitglieder stimmten dem Beitritt zu.

Der Vorstand des FVTG heisst die Neumitglieder herzlich willkommen und dankt dem Vorstand des FV Untersee für sein Vertrauen.

Bundesrat will Grenzwerte für Pestizide erhöhen!

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Der Bundesrat plant den Grenzwert für einige Pestizide um den Faktor 3600 und mehr zu erhöhen!

Die letzte Untersuchungskampagne des Bundes (NAWA-SPEZ Kampagne1) in repräsentativen kleineren Gewässern hat eindrückliche Dimensionen aufgezeigt: 128 verschiedene Pflanzenschutzmittel wurden gefunden, in 80% der Gewässerproben war der Grenzwert von 0.1μg/l überschritten – bis hin zu einer 400-fachen Belastung. Dazu kommt, dass die Belastungen teilweise über mehrere Monate andauern und in Kombination auftreten, was die toxische Wirkung verstärken kann. Wie sind solche Überschreitungen möglich?

An rund 100 Messstellen gehen Bund und Kantone der Gewässerqualität auf den Grund. Doch PSM werden dabei meist nicht erfasst. Bringt ein Landwirt also zu viel PSM aus, ist die Chance, dass dies bemerkt wird, sehr gering. Und selbst wenn der Gesetzesbruch entdeckt wird: Entlang eines Gewässers gibt es viele Nutzer. Dies bedeutet faktisch: Welche Grenzwerte wir ins Gesetz schreiben, ist sekundär – denn Übertretungen sind an der Tagesordnung und werden höchst selten geahndet.

Anstatt diesen Missstand zu beheben, geht der Bundesrat den bequemeren Weg und erhöht die Grenzwerte!

Aus Sicht des Thurgauer Fischereiverbandes gilt es nun Stellung zu beziehen. Es darf doch nicht sein, dass unsere Gewässer mit dem Segen aus Bern noch mehr vergiftet werden! Aus diesem Grund empfiehlt der Verband allen an der Fischerei interessierten Bürgerinnen und Bürger die Volksinitiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» zu unterschreiben.

Beitrag Radio SRF vom 24. März 2018

Aufruf des SVF

Folgender Aufruf wurde durch den Geschäftsführer des SFV verschickt:

Die grosse Repräsentativ-Umfrage des Instituts gfs Bern bei uns Anglerinnen und Angler einerseits und bei der Bevölkerung anderseits hat klar gezeigt: Unsere Basis und die Bevölkerung erwarten mehr politisches Engagement der Fischer für den Gewässerschutz.

Den Worten müssen Taten folgen: Die Volksinitiative „Sauberes Wasser für alle“ ist innert Rekordzeit mit 114‘000 Unterschriften zustande gekommen. Nun wollen wir auch die zweite Initiative zum gleichen Thema – mit dem Titel „Für eine Schweiz ohne Pestizide“ ins Trockene zu bringen.

Ehrensache, dass jeder Verband und jeder Verein des SFV einen lokalen Sammeltag bis 15. April 2018 organisiert.

Der TGFV bitte die Thurgauer Fischer ebenfalls die Volksinitiative „Für eine Schweiz ohne Pestizide“ zu unterstützen. Mit nachfolgendem Link könnt ihr die Unterschriftenbögen herunterladen. Ein entsprechender Aufruf wurde den Vorständen der Vereine mittels Email zugestellt.

Nachruf auf Jan van Rooijen (1939 – 2018)

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Am 18. Februar 2018 hat das Herz eines Freundes und begeisterten Fischers aufgehört zu schlagen.

Jan van Rooijen hat sich wie kaum ein anderer Petri-Jünger für die Fische und die Fischer in unserem Kanton eingesetzt. Er betrieb seine Leidenschaft auf dem See, genauso wie im Fluss und Bach. Als Obmann des Fischpachtvereins Lützelmurg II hat er noch im letzten Jahr die Aufräum- und Renaturierungsarbeiten an „seinem“ Bach tatkräftig unterstützt und vorangetrieben.

Ich habe Jan während meiner Tätigkeiten im Vorstand des Thurgauer Fischereiverbandes kennen und schätzen gelernt. Ich werde Ihn als Freund und kompetenten Ansprechpartner vermissen.

Wenn Ihr das nächste Mal zum Fischen geht, legt bitte eine Gedenkminute für Jan ein.

Ein letztes Petri-Heil
Christoph

Beiliegend die Traueranzeige