Schweizer Trinkwasser ist sauber! Oder etwa doch nicht?

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Ergebnisse der Nationalen Grundwasserbeobachtung NAQUA, Stand 2016.
 
Die Nationale Grundwasserbeobachtung NAQUA ist das gemeinsame Monitoringprogramm von Bund und Kantonen, das die Grundwasser-Quantität und -Qualität landesweit an rund 600 Messstellen erfasst. Der vorliegende NAQUA-Bericht zeigt, dass vor allem Nitrat und Rückstände von Pflanzenschutzmitteln die Grundwasser-Qualität nachhaltig beeinträchtigen. Auch künstliche, langlebige Substanzen aus Industrie, Gewerbe und Haushalten sind im Grundwasser, der wichtigsten Trinkwasserressource der Schweiz, nachweisbar. Betroffen sind vor allem die Grundwasservorkommen im intensiv landwirtschaftlich genutzten und dicht besiedelten Mittelland. Da sich Grundwasser nur langsam erneuert, kommt vorausschauenden Massnahmen zu Schutz und Erhalt der Grundwasserressourcen besondere Bedeutung zu.
 

DER FVTG SAGT 2XJA ZUR PESTIZID- UND TRINKWASSERINITIATIVE

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Warum unterstützt der FVTG die beiden Initiativen?

Im Rahmen der parlamentarischen Beratung in Bern hat sich der SFV zusammen mit anderen Umweltverbänden wiederholt für einen griffigen Gegenvorschlag zu den beiden Initiativen ausgesprochen. An der Delegiertenversammlung des SFV in Solothurn haben die Delegierten der Kantonalverbände einstimmig einer Resolution zugestimmt mit der Forderung: „Beschliesst das Parlament keinen griffigen Gegenvorschlag, wird der SFV und seine Kantonalverbände die beiden Initiativen unterstützen.“

Der Schweizerische Bauernverband verhindert parlamentarischen Gegenvorschlag

Leider hat der Bauernverband das Zustandekommen eines Gegenvorschlages im Jahr 2020 mit Verweis auf die Agrarpolitik des Bundes (AP 2022+) verhindert. Kaum ein Jahr später haben die selben Kreise die vorgängig gelobte AP 2022+ ebenfalls „sistiert“.

Wir müssen Gegensteuer geben

Der FVTG sieht sich als Interessenvertreter der Fischer*innen und Fische. Basierend auf diesem Selbstverständnis und der Solothurner Resolution unterstützt der FVTG zusammen mit dem SFV und weiteren Kantonalverbänden die beiden Initiativen.

Weitere Infos:
Trinkwasserinitiative:
https://www.initiative-sauberes-trinkwasser.ch/
https://www.initiative-sauberes-trinkwasser.ch/wp-content/uploads/2020/03/180504-Gutachten-zur-Trinkwasserinitiative_B%C3%A4hr_Grosz.pdf ( Gutachten zur Initiative, sehr lesenswert und widerlegt viele Gegenargumente).

Eidgenössische Volksinitiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide»https://lebenstattgift.ch/

SFV: https://sfv-fsp.ch/fileadmin/user_upload/Downloads/Fischerei-Zeitung/2021/SFV-03-2021_DE.pdf

Bundesrat will Grenzwerte für Pestizide erhöhen!

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Der Bundesrat plant den Grenzwert für einige Pestizide um den Faktor 3600 und mehr zu erhöhen!

Die letzte Untersuchungskampagne des Bundes (NAWA-SPEZ Kampagne1) in repräsentativen kleineren Gewässern hat eindrückliche Dimensionen aufgezeigt: 128 verschiedene Pflanzenschutzmittel wurden gefunden, in 80% der Gewässerproben war der Grenzwert von 0.1μg/l überschritten – bis hin zu einer 400-fachen Belastung. Dazu kommt, dass die Belastungen teilweise über mehrere Monate andauern und in Kombination auftreten, was die toxische Wirkung verstärken kann. Wie sind solche Überschreitungen möglich?

An rund 100 Messstellen gehen Bund und Kantone der Gewässerqualität auf den Grund. Doch PSM werden dabei meist nicht erfasst. Bringt ein Landwirt also zu viel PSM aus, ist die Chance, dass dies bemerkt wird, sehr gering. Und selbst wenn der Gesetzesbruch entdeckt wird: Entlang eines Gewässers gibt es viele Nutzer. Dies bedeutet faktisch: Welche Grenzwerte wir ins Gesetz schreiben, ist sekundär – denn Übertretungen sind an der Tagesordnung und werden höchst selten geahndet.

Anstatt diesen Missstand zu beheben, geht der Bundesrat den bequemeren Weg und erhöht die Grenzwerte!

Aus Sicht des Thurgauer Fischereiverbandes gilt es nun Stellung zu beziehen. Es darf doch nicht sein, dass unsere Gewässer mit dem Segen aus Bern noch mehr vergiftet werden! Aus diesem Grund empfiehlt der Verband allen an der Fischerei interessierten Bürgerinnen und Bürger die Volksinitiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» zu unterschreiben.

Beitrag Radio SRF vom 24. März 2018

Unterschriften – Sammlung für zwei Volksinitiativen im Bereich Wasserqualität und Gewässerschutz

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Aktuell sind zwei Volksinitiativen im Umlauf, die vom SFV und unserem Verband unterstützt werden.

Im Herbst finden wieder viele Vereinsanlässe statt. Wir wäre es, wenn sich die Thurgauer Fischer als Direktbetroffene am Sammeln von Unterschriften beteiligen würden. Der Verband hat an der Güttinger Fischereiartikelbörse Werbung für die Initiativen gemacht und Unterschriften gesammelt. Wie steht es in Euren Vereinen? Wäre doch etwas. Klickt auf die beiden Bilder für weitere Informationen.
Des Weiteren findet Ihr hier eine Argumentationssammlung zu den beiden Initiativen.

«Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung – Keine Subventionen für den Pestizid- und  den prophylaktischen Antibiotika-Einsatz»

Volksinitiative "Sauberes Wasser für alle"Auf den Böden, die die Landwirtschaft bewirtschaftet, entsteht nicht nur Nahrung für uns, sondern durch die Versickerung des Regens auch ein grosser Teil unseres Trinkwassers. Die Landwirtschaft belastet unsere Böden mit Stoffen wie Nitrat, Pestiziden und ihren Abbauprodukten oder mit Rückständen von Medikamenten aus Mist und Gülle. Der Regen schwemmt diese Stoffe in die Oberflächengewässer und ins Grundwasser und beeinträchtigt damit die Qualität unseres Trinkwassers sehr direkt. Die Art, wie wir Landwirtschaft betreiben, entscheidet weitgehend über die Qualität unseres Trinkwassers – und dies heute keineswegs zum Guten.

 

 Eidgenössische Volksinitiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide»

Volksinitiativen "Für eine Schweiz ohne Pestizide"

Der FV Thur I hat anlässlich der Kartenrückgabe vom 10. November 2017 fleissig Unterschriften gesammelt. Nachahmer sind gesucht.

 

Jede Stimme zählt! Es liegt an uns!

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Trinkwasser ohne Pestizide und Antibiotika

Trinkwasserinitiative hat über 70000 Unterschriften- nach nur 3 Monaten. Unsere Forderung, dass die Subventionen nur noch in Landwirtschaftsbetriebe investiert werden sollen, welche unsere Gewässer, das Trinkwasser und die Gesundheit von Mensch und Tier respektieren und nicht gefährden, stösst in der Bevölkerung immer mehr auf offene Ohren.
Uns ALLEN ist es in den letzten 5 Monaten gelungen 70 118 Unterschriften zu sammeln – mit eurer Hilfe ist das Ziel (100000) in Reichweite.
Ein starkes Zeichen für unsere Initiative, ich danke euch ganz herzlich, dass ihr dies möglich macht!

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Die Initiative fordert, dass Subventionen nur noch an Landwirtschaftsbetriebe ausgerichtet werden, die durch ihre Produktion die Umwelt und dadurch auch…
wecollect.ch

Delegiertenversammlung SFV vom 10.6.2017, Pestizide: Fischer haben die Nase voll!

Der Schweizerische Fischerei-Verband SFV und die angeschlossenen Verbände wollen nicht länger akzeptieren, dass ein unglaublicher Cocktail von Pestiziden und Herbiziden Bäche, Flüsse und Seen vergiften und das Trinkwasser gefährden. Die Delegiertenversammlung des SFV in Altendorf SZ verabschiedete eine Resolution mit klaren Forderungen: endlich Kontrollen durch die Behörden und Unterstützung der Unterschriftensammlung der Anti-Pestizid-Volksinitiativen.

„Seit Jahren kritisieren wir die Belastung des Lebensraums im und am Wasser durch Herbizide und Pestizde“, sagte Roberto Zanetti, Zentralpräsident des Schweizerischen Fischerei-Verbandes und Solothurner Ständerat. „Aber nichts geschieht, einfach nichts.“ Dabei seien die gesetzlichen Grundlagen klar. Es gebe genau definierte Sicherheitsabstände, die beim Austragen von Pestiziden und Herbiziden eingehalten werden müssten.

 

Behörden: Kontrollieren – aber subito!

Die Fischer haben die Nase voll. Deshalb verabschiedete die Delegiertenversammlung eine Resolution. Darin werden die Behörden des Bundes und der Kantone aufgefordert, die Einhaltung der Abstandsvorschriften zu kontrollieren und zu sanktionieren. „Grosse Teile der Landwirtschaft kümmern sich einen Deut um die Abstandsvorschriften“, heisst es in der Resolution. Das habe man seit Jahren tatenlos hingenommen. Das Bundesamt für Landwirtschaft und die kantonalen Landwirtschaftsämter werden vom SFV darum aufgefordert endlich zu tun, was ihr gesetzlicher Auftrag ist: „Kontrollieren und sanktionieren – und zwar subito“.

 

Volkinitiativen unterstützen

Die Fischer haben aber die Nase vom bisherigen Larifari definitiv voll – und verlangen eine Korrektur in der Landwirtschaftspolitik. Wörtlich heisst es in der Resolution:  „Die Schweizer Landwirtschaft kann nicht auf der einen Seite Milliarden an öffentlichen Geldern kassieren und auf der andern Seite die Umwelt systematisch kaputt machen und damit Mensch und Tier gefährden.“  Der Schweizerische Fischerei-Verband unterstützt deshalb die Unterschriftensammlung der zwei laufenden Volksinitiativen, die eine Neuausrichtung der Landwirtschaftspolitik ohne schädliche Pestizide und Herbizide fordern.

Pestizid-Reduktionsplan Schweiz

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Breites Bündnis für eine starke Reduktion des hohen Pestizideinsatzes in der Schweiz.

Der Pestizid-Reduktionsplan basiert auf einer systematischen Situationsanalyse in der Schweiz und auf Erfahrungen aus anderen Ländern, die bereits einen Aktionsplan zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln erarbeitet haben. Bei der Analyse zeigte sich, dass die Schweiz zu den Ländern mit einem besonders hohen Pestizideinsatz gehört. Überschreitungen gesetzlicher Vorgaben sind alltäglich. Weit über 100 unerwünschte Stoffe werden regelmässig in Gewässern festgestellt. Die Schweiz zählt, was die Transparenz und Datenlage beim Pestizideinsatz anbelangt, zu den europäischen Schlusslichtern. Die Auswirkungen des Pestizideinsatzes auf die Biodiversität, die menschliche Gesundheit und den Boden sind nur sehr bruchstückhaft bekannt; die eingegangenen Risiken dementsprechend hoch. Die Untersuchung ergab auch, dass ein hoher Pestizideinsatz oft nicht wirtschaftlich ist.

Der Pestizideinsatz liesse sich bis 2020 um über 50% reduzieren. Dies geht aus einem heute veröffentlichten Pestizid-Reduktionsplan von Vision Landwirtschaft hervor, dessen Forderungen von einem breiten Bündnis aus Landwirtschafts-, Trinkwasserversorger-, Gewässerschutz-, Umwelt-, Gesundheits- und Konsumentenkreisen mitgetragen werden. Der Pestizid-Reduktionsplan zeigt machbare Alternativen zur heutigen Verwendung von Pestiziden auf und ergänzt damit den Aktionsplan Pflanzenschutzmittel, den der Bundesrat in den nächsten Wochen in die Vernehmlassung senden wird.

Wie sieht es mit den Thurgauer Gewässern aus? Die Datenlage ist nicht sehr „dicht“, zeigt aber doch gewisse negative Schwerpunkte bei den Fliessgewässern auf. Das Amt für Umwelt kann aus Ressourcengründen nur ein Einzugsgebiet pro Jahr untersuchen. Die sieben gewählten Messgrössen sind in ihrer Detaillierung zum Teil auch noch „etwas unscharf“!