10. Oktober 2020 „Keine Netzgehege und keine Versuchsanlage im Bodensee“

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das Organisationsteam „Keine Netzgehege und keine Versuchsanlage im Bodensee“ wird wieder aktiv!

Unsere Kundgebung im April mussten wir wegen Corona leider absagen. Eine weitere Kundgebung lässt die derzeitige Corona Situation nicht zu! Somit haben wir uns Gedanken gemacht, wie wir am Bodensee auf andere Weise gegen Netzgehege wirken können!

Neu geplant wird: 

Ein Schiffskorso im Konstanzer Trichter
Samstag 10. Oktober
Treffpunkt um 14 Uhr
Start um 14:15 Uhr

Es werden drei verschiedene Sammelstellen festgelegt, diese sind auf der Karte bei der Einladung zu finden. Leitschiffe werden das Korso anführen. Der Verlauf des Korsos ist auf der Karte eingezeichnet. Beteiligen werden sich Berufsfischer, Angelfischer, Segel- und Sportboote.

Die Organisatoren hoffen auf Eure Unterstützung.

Hauptforderungen:

• Einhaltung der Bodenseerichtlinie der IGKB und gesetzliches Verbot der Fischmast
• Schutz des Bodensees und des Trinkwassers

Hintergrund ist das Bestreben der Genossenschaft „Regio Bodensee Fisch“ eine kommerzielle Aquakultur für Felchen im Bodensee zu betreiben.
Dagegen stellen sich zahlreiche Verbände, Vereine, Organisationen und Politiker, die auf die
Gefahren für das sensible Ökosystem Bodensee hinweisen.
So funktioniert Aquakultur:
Damit Fischmast in Netzgehegen stattfinden kann, muss zuerst ein geeigneter Elterntierstamm (Sandfelchen) dafür an Land gezüchtet werden. Dies erfolgt durch die Domestizierung
von Wildfischen aus dem Bodensee über mehrere Generationen hinweg. Sandfelchen sind am
ehesten geeignet. Die Eier der Elterntiere werden an Land erbrütet und die Jungfische dort
gefüttert, bis sie so groß sind, dass sie nicht mehr durch die Netzmaschen schlüpfen können.
Sie werden (gegen Furunkulose) geimpft und kommen dann in die Netzgehege im Bodensee.
Dorthin müssten sie mit Booten gebracht werden. In den Netzgehegen werden sie mit Fischfutter bis zur Schlachtreife gemästet. Zur Weiterverarbeitung müssten die Tiere wieder an
Land transportiert werden.
Bodensee-Richtlinie verbietet Netzgehege
Der Bodensee ist ein internationales Gewässer. Die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB) legt für alle verbindliche Richtlinien fest. Die IGKB hat die Bodensee-Richtlinie erlassen. Wörtlich heißt es: „Netzgehege-Anlagen sind im Bodensee und in
seinen Zuflüssen nicht zuzulassen.“ Um dauerhaft Klarheit herzustellen, fordern wir ein gesetzliches Verbot zum Schutz des Bodensees.
Der geplante Standort für die Netzgehege-Anlage befindet sich im Fauna-Flora- Habitat
Schutzgebiet (FFH) „8220342 Überlinger See und Bodenseeuferlandschaft“. Wir fordern die
Einhaltung aller damit zusammenhängenden Richtlinien.
Schutz des Bodensees — keine Fischmast
Unser Trinkwasser schützen
Der Bodensee verfügt über eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Welche Auswirkungen
Aquakultur auf das empfindliche ökologische Gleichgewicht des Sees hat, ist völlig ungewiss.
Durch die enge Hälterung in Netzgehegen (vergleichbar Massentierhaltung) können gefährliche Fischkrankheiten ausbrechen. Zuchtfische können aus den Netzgehegen entkommen und
sich mit Wildfelchen kreuzen, wodurch die Genetik der Wildtiere negativ beeinflusst werden
kann. Fischfutter, Kot und Urin gelangen örtlich begrenzt in den See. Falls Baden-Württemberg
Fischmast-Anlagen im See erlauben sollte, sind Nachahmer zu befürchten, mit unübersehbaren Folgen für ein einzigartiges Biotop und das Trinkwasser.
Wildfischbestände stärken!
Natürlicher, nachhaltiger und ökologischer Fang von Fischen aus Binnenfischerei hat den besten ökologischen Fußabdruck: Aquakultur verbraucht viel mehr CO2. Bis die Wildfelchen mit
Netzen gefangen werden, leben sie in ihrer natürlichen Umgebung, fressen natürliche Nahrung aus dem See und können sich dort natürlich fortpflanzen, das garantiert maximales Tierwohl.
Unsere Wildfelchen sind eine besondere regionale Ressource. Fast alle wild gefangenen Felchen sind Blau- und Silberfelchen.
Wir fordern die Lebensbedingungen für Wildfische im See zu verbessern, damit die Bestände
wieder zunehmen.
Natürlich vorkommende Sandfelchen leben in kleinen Gruppen in Bodennähe des Sees. In
Netzgehegen müssten die Fische entgegen ihrer Natur permanent in dichtem Schwarm im
Kreis schwimmen, statt ihre Nahrung in kleinen Gruppen am Gewässergrund zu suchen. Das
ist nicht artgerecht!
Außerdem
Viele Bodensee-Nutzer befürchten eine Beeinträchtigung der Schifffahrt, der Fischerei, des
Wassersports und des Tourismus durch Netzgehege. Die jeweiligen Verbände fordern dies zu
verhindern.

Aquakultur in Netzgehegen – Felchenmast im Bodensee

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Der Verband unterstützt die Kollegen aus Deutschland in ihrem Bemühen die Aquakultur von Felchen im Bodensee zu verhindern. Aktuell werden auf Deutscher Seite (Baden – Württemberg) grosse Anstrengungen unternommen, um eine Fischmast von Felchen in Netzgehegen zu ermöglichen. Es sollen 400 bis 500 t pro Jahr „produziert“ werden.

Warum braucht es eine solche Massentierhaltung im See, wenn bereits ein Naturprodukt von weit aus besserer Qualität zur Verfügung steht? Wie sieht es mit der Belastung von Fischkot, Parasiten, Medikamenten etc. aus? Bitte informiert Euch. Beiliegend der Brief (Entwurf), den der Vorstand ebenfalls mitunterzeichnet hat.