Bundesrat will Grenzwerte für Pestizide erhöhen!

Der Bundesrat plant den Grenzwert für einige Pestizide um den Faktor 3600 und mehr zu erhöhen!

Die letzte Untersuchungskampagne des Bundes (NAWA-SPEZ Kampagne1) in repräsentativen kleineren Gewässern hat eindrückliche Dimensionen aufgezeigt: 128 verschiedene Pflanzenschutzmittel wurden gefunden, in 80% der Gewässerproben war der Grenzwert von 0.1μg/l überschritten – bis hin zu einer 400-fachen Belastung. Dazu kommt, dass die Belastungen teilweise über mehrere Monate andauern und in Kombination auftreten, was die toxische Wirkung verstärken kann. Wie sind solche Überschreitungen möglich?

An rund 100 Messstellen gehen Bund und Kantone der Gewässerqualität auf den Grund. Doch PSM werden dabei meist nicht erfasst. Bringt ein Landwirt also zu viel PSM aus, ist die Chance, dass dies bemerkt wird, sehr gering. Und selbst wenn der Gesetzesbruch entdeckt wird: Entlang eines Gewässers gibt es viele Nutzer. Dies bedeutet faktisch: Welche Grenzwerte wir ins Gesetz schreiben, ist sekundär – denn Übertretungen sind an der Tagesordnung und werden höchst selten geahndet.

Anstatt diesen Missstand zu beheben, geht der Bundesrat den bequemeren Weg und erhöht die Grenzwerte!

Aus Sicht des Thurgauer Fischereiverbandes gilt es nun Stellung zu beziehen. Es darf doch nicht sein, dass unsere Gewässer mit dem Segen aus Bern noch mehr vergiftet werden! Aus diesem Grund empfiehlt der Verband allen an der Fischerei interessierten Bürgerinnen und Bürger die Volksinitiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» zu unterschreiben.

Beitrag Radio SRF vom 24. März 2018

Ein Gedanke zu „Bundesrat will Grenzwerte für Pestizide erhöhen!

  • März 26, 2018 um 5:25 pm Uhr
    Permalink

    Gwässerschutz, Landschaftschutz, Naturschutz, Vogelschutz, Bienenschutz und vieles mehr. Wir Fischer sind masslos enteuscht ab solcher Politik, hauptsächlich des Bundesrates, der Landwirtschaft und der Chemie. Aber eben, wenn eine solche Lobbi, wie die Bauern und die Chemie hat in Bern, ist es nicht verwunderlich, dass man die Gewässer und die Natur weiterhin mit Pestiziden, und anderen Giften unwiederdringlich kaputt macht. Ein Trauerspiel sondergleichen.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.