Schlechter Start ins neue Jahr, Fischsterben in der Lützelmurg

Bei einer Kontrolle durch den Werkhof Aadorf zeigte sich, dass die Hochwasserentlastung (160 HWE) bei der Brücke nach Tänikon durch ein Blech „zugestellt“ war. Dadurch war den Weg für das Abwasser zur ARA „Lützelmurgtal“ versperrt und es floss via den Entlastungsauslauf in die Lützelmurg. Wie lange das Blech den Abwasserfluss bereits umgeleitet hat und die Grösse des Fischsterbens, wird zurzeit abgeklärt.

Gemäss Jan van Roojien (Obmann Fischpachtverein Lützelmurg II) sind folgende Schäden festgestellt worden:

  • Ab Bahnhof Aadorf bis zur Kiesgrube Wellauer ist die Bachsohle auf einer Länge von ca. 3 km mit einer Abwasser-Schlammschicht überdeckt. Diese ist vor allem in den tieferen Kolken (= Fischunterstände) bis zu über einen halber Meter mächtig.
  • Die Fischpopulation ist tot oder giftgeschädigt. Am 02.01.2017 haben der Kantonale Fischereiaufseher Marius Küttel und Mitglieder des Pachtvereins an verschiedene Orten mehrere grosse Forellen mit dem Kescher aus der Lützelmurg geschöpft und „entsorgt“.
  • Der frische Laich bzw. die geschlüpfte Brut der Bachforellen sind in der verschlammten Bachsohle qualvoll erstickt, weil die Schlammschicht die Sauerstoffversorgung unterbrochen hat. Die Naturverlaichung 2016/17 ist vernichtet und vorläufig auch nicht mehr möglich.
  • Weitere Lebewesen, wie Edelkrebse und Groppen, sind ebenfalls tot.

Gemäss Nachfrage bei Marius Küttel ist die Lützelmurg vom Ereignisort bis ca. auf die Höhe des Werkhofs Aadorf stark belastet. Er geht von einem Fischverlust in der Höhe von ca. 50 % des Bestandes aus. Bei den Edelkrebsen rechnet er mit einem Abgang von bis zu 100%. Am dem 3. Januar wird damit begonnen, die Ablagerungen abzusaugen und fachgerecht zu entsorgen.

Was Marius Küttel und Jan van Roojien sehr zu denken gibt, ist die Gleichgültigkeit der Anrainer und Spaziergänger. Viele haben die starke Geruchsentwicklung der letzten Tage zwar bemerkt, aber die entsprechenden Stellen (Werkhof oder Notruf 117) zu informieren, kam niemandem in den Sinn. Glücklicherweise gelang es Marius Küttel und seinen Helfern noch zwei laichreife Bachforellenrogner zu streifen. Somit kann der betroffene Abschnitt mit ca. 500 endemischen Bachforellen wieder besetzt werden.

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